Gefahr von Strukturabbau und Verlust gesunder Betriebe
Oft wird das Argument des strukturbereinigenden Wandels angeführt, um auch in Krisen die Steuerung dem Markt zu überlassen. Von einem Strukturwandel innerhalb des Tourismus kann aber nur gesprochen werden, wenn nicht nur Stellen verloren gehen, sondern auch neue geschaffen werden. Ansonsten kommt es zu einem Strukturabbau, wie dies bspw. im Tour Operating zurzeit zu erwarten ist. Zudem ist unklar, ob in Rezessionen ein produktivitätssteigernder Strukturwandel stattfindet. Belegt ist hingegen, dass Entlassungen in Rezessionen bei den betroffenen Arbeitnehmern viel grössere Narben hinterlassen als Entlassungen im Aufschwung. Die wirtschaftspolitische Maxime der ersten Welle, die Wirtschaft einzufrieren, damit sie nach dem Lock- und Slowdown wieder in gleichen Strukturen hochgefahren werden kann, steht weiterhin zur Debatte. Es stellt sich allerdings die Frage, zu welchem «Preis» wir das anstreben können. (In Anlehnung an Michael Siegenthaler, ETH Zürich)