Berner Oberland West (BOW) – gemeinsam digital
Die digitale Transformation ergibt zahlreiche Herausforderungen. Oftmals sind hohe Anfangsinvestitionen notwendig, um die digitale Transformation zu ermöglichen. Einnahmeströme ergeben sich in der Regel jedoch erst längerfristig. Zudem ist die Bereitschaft der Leistungsträgerinnen und Leistungsträger, Investitionen zur Digitalisierung von Kernaktivitäten zu tätigen, aufgrund von Wechselkosten, rechtlichen Unsicherheiten und schwierig quantifizierbaren Erträgen oft nicht gegeben. Des Weiteren betrifft die digitale Transformation die geschäftliche Tätigkeit der Akteure unterschiedlich, weshalb die Lösungswege voneinander abweichen. Weiterhin bestehen Zielkonflikte, welche Prozesse und Dienstleistungen prioritär digitalisiert werden sollen.
Die Identifikation solcher Konflikte ist erschwert, wenn Netzwerke fehlen, die eine betriebs- und branchenübergreifende Interessensvertretung unterstützen. Schlussendlich bedürfen Mitarbeitende von Leistungsträgern und der Tourismusorganisation digitales Know-how und sind in den Veränderungsprozess einzubeziehen. BOW ist ein Projekt der Organisations- und Destinationsentwicklung, das nachhaltige Auswirkungen auf die Organisation der Tourismusorganisation und die Zusammenarbeit in der Destination hat. Im Projekt BOW wird die herausfordernde und umfangreiche digitale Transformation in den drei Regionen Gstaad-Saanenland (GST), Lenk-Simmental (LST) und Adelboden-Lenk-Kandersteg (TALK) und mithilfe von conim AG sowie touristika GmbH gemeinsam angegangen. Dank der Zusammenarbeit können Kräfte gebündelt und Synergiepotenziale destinationsübergreifend und innerhalb der drei Regionen systematisch genutzt werden.
Das Ziel des Projekts ist es, den Gästen der Destinationen über die gesamte Customer Journey ein einzigartiges Reiseerlebnis zu bieten. Das reale Erlebnis des Gastes soll dabei durch digitale Elemente unterstützt werden. In der ersten Projektphase von 2021-2022, welche durch Mittel der Neuen Regionalpolitik (NRP) mitfinanziert war, wurde ein Umsetzungskonzept der digitalen Transformation geschaffen, erste Umsetzungsschritte eingeleitet und die dafür benötigten Investitionen in die technische Infrastruktur getätigt. In der zweiten Phase des Projektes von 2023-2024 wurde und wird die digitale Transformation vertieft und weiter konkretisiert. Der Schwerpunkt des Nachfolgeprojektes liegt auf der Realisierung der organisatorischen und technischen Voraussetzungen für die Nutzung des angebots- und ressourcenseitigen Potenzials der digitalen Transformation. Die Schaffung dieser Voraussetzungen bildet die Basis für die Optimierung des Einsatzes der digitalen Gästekarte und des damit verbundenen betrieblichen Aufwands sowie die Skalierbarkeit des Systems. Das Management der Anspruchsgruppen ist eine Schlüsselaufgabe im Projekt.